Marc's biblische Erzaehlfiguren
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Meine Figurenherstellung:

Seit wann gibt es biblische Figuren und wie sind sie aufgebaut?
Die Vorlaeufer biblischer Figuren waren die Weihnachtskrippen-Szenen des Mittelalters, die ausschliesslich in Kloestern gefertigt wurden. Erst nach der Industrialisierung und der damit verbundenen Herstellung besserer Ausgangsmaterialien begannen die Krippenfiguren auch in den privaten Wohnzimmern aufzutauchen. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts wurden allmaehlich bewegliche Figuren entworfen.

Bewegliche Biblische Figuren herstellen und mit ihnen erzaehlen

Durch Sisaldraht sind sie beweglich. Die Bleifuesse machen sie standfest. Ihre Hartschaumkoepfe sind individuell geformt. Angedeutete Gesichter lassen Interpretation zu. Ihre Koerperhaltung kann Emotionen ausdruecken.
Die Kleidung aus Naturstoffen ist leicht auszuwechseln - die Figur kann jederzeit in eine andere Person verwandelt werden.
Die Herstellung einer beweglichen biblischen Erzaehlfigur ist ein kunsthandwerklicher Prozess. Ein optimales Arbeitsergebnis wird erzielt, wenn die Figuren von ausgebildeten Kursleiter/in hergestellt werden.
Grundlage fuer die Richtlinien zur Herstellung der biblischen Figuren der 30er Serie, der 50er Serie sind die jeweiligen Werkmappen und Ergaenzungen. Die biblischen Figuren sind von Grund auf solide gearbeitet und mit Hautstoff ueberzogen. Die Haut wird genaeht und die Figur damit straff ueberzogen. Die Peruecken sind in der Regel aus Echtfell, fuer Maenner und Frauen in verschiedenen Laengen und Farben. Ein oder mehrere Gestaltungselemente fliessen in die Figur ein, so dass eine lebendige Beziehung mit den Figuren zu den biblischen Texten entsteht.

Geschichte

Die ersten Biblischen Figuren entwickelte Schwester Anita Derungs OP, eine Ordensfrau im Kloster Ilanz in den Sommerferien 1964. Sr. Anita war damals Erzieherin in Ilanz.
Die Anregung zu den beweglichen Figuren kam von der damaligen Praesidentin des Muettervereins in Graubuenden, Frau Fryberg-Candinas. Sie traeumte von einer Weihnachtskrippe fuer die Familie mit beweglichen Figuren. Die Biblischen Figuren entstanden also in der Tradition der Weihnachtskrippen. Ueber bewegliche Krippenfiguren haben sich schon viele Gedanken gemacht. Es lassen sich verschiedene Vorlaeuferfiguren nachweisen. Deren Beweglichkeit scheiterte allerdings an mangelhaftem Werkmaterial wie beispielsweise am zerbrechlichen Draht.
Sr. Anita Derungs arbeitete mit Werkmaterial, wie es in jedem Haushalt aufzutreiben war: Elektrikerdraht, auch Sisaldraht, Stoff- und Holzreste. Die Koepfe modellierte sie mit Hartschaum und ueberzog sie mit Duvetine oder Kettsamt. Diese Materialien werden heute noch verwendet.

Von Ilanz nach Schwarzenberg

Von dem Bemuehen um bewegliche Krippenfiguren im Kloster Ilanz erfuhr Josy Brunner. Sie war Leiterin vom „Haus der Muetter“ auf dem Schwarzenberg, einer Fortbildungseinrichtung der katholischen Frauen- und Muettergemeinschaft (FMG). Josy Brunner nahm Kontakt auf zu Sr. Anita und interessierte sich sehr fuer die Figuren.
Diese Kontakte fuehrten zum ersten Krippenfiguren-Kurs schon im Herbst 1964 im „Haus der Muetter“ auf dem Schwarzenberg. Die Leitung hatten Josy Brunner und Sr. Anita. Die ersten Kursteilnehmerinnen waren begeistert und setzten sich in den Folgejahren mit grosser Hingabe fuer die Weiterentwicklung der Figuren ein. Unter diesen vier bis fuenf „Erstgenerationsfrauen“ waren Beatrice Zimmermann, die spaeter die 50er-Figuren entwickelte, und Maria Widmer. Maria Widmer wohnte damals in Baar. Ihr Mann war dort Lehrer. Sie engagierte sich in der Muetterberatung in Baar und lernte dort die junge Doris Egli kennen, die aus Ostdeutschland kam und nach Baar geheiratet hatte.
1966 - also zwei Jahre nachdem Sr. Anita die Figuren in Kloster Ilanz kreiert hatte - zeigte Maria Widmer Doris Egli, wie man die Figuren herstellt. Dadurch kam Doris Egli in Kontakt mit den Figurenfrauen und wirkte mit Feuereifer bei der Weiterentwicklung der Figuren mit. Ihre Ausbildung als Gestalterin an der Staatlichen Akademie der bildenden Kuenste in Stuttgart erwies sich hier als sehr hilfreich.

Materialverbesserungen und Trennung

Die gemeinsame Arbeit von Doris Egli und den anderen Figurenfrauen auf dem Schwarzenberg war nur von kurzer Dauer. Der Konflikt entzuendete sich wegen des Werkmaterials. Damals, in den ersten Figurenkursen wurde noch verschiedenes ausprobiert. Zwei technische Verbesserungen waren bedeutend:

1. Die Entwicklung zu Bleischuhen

Zunaechst wurde Vorhangblei in die Schubimehlschuhe eingearbeitet. Spaeter fand Buchdrucker-Blei Verwendung. Fuer die Bleikloetzchenschuhe wurden Buchdrucker-Stegen mit Heftpflaster oder Isolierband am Sisaldraht befestigt und mit Schubimehl ausgeformt. Erste einfache Bleischuhe ganz aus Blei goss Pfarrer Werner Thommen. Ueber eine Kursleiterin ergaben sich Kontakte zum Kunstschmid Berchtold Frei. Er konnte professionell arbeiten und stellte seit 1975 die Bleischuhe her. Von ihm uebernahm sein Sohn Christoph Frei die Herstellung der Bleischuhe. Er liefert bis heute die Bleischuhe in allen Figuren-Groessen.

2. Die Entwicklung zur Klammer

Anfangs bestanden die Beine aus Sisaldraht und die Arme aus Elektrikerdraht. Mit der Zeit setzte sich der Sisaldraht auch fuer die Arme durch. Doch damit konnten die beiden Draehte nicht mehr umeinander geschlungen werden, sonst waere das Gestell am „Hals“ zu dick geworden. Zunaechst wurden die beiden Sisaldraehte zusammengenaeht. Doch der Halt war maessig. Die entscheidende Veraenderung kam von Doris Egli. Sie entwickelte mit ihrem Mann Primo zusammen eine Metallklammer, um die beiden Sisaldraehte stabil zusammenzuhalten.
Mit diesem geklammerten Gestell ging Doris Egli 1976 unter der Bezeichnung „Original-Doris-Egli-Material“ auf den Markt. Sie wollte Urheberrechtsansprueche auf die Biblischen Figuren anmelden. Dies konnte sie rechtlich nicht durchsetzen, weil zu viele Frauen an der Figurenentwicklung beteiligt waren. Es war ihr nur moeglich, Markenrechte auf Ihren Namen zu erwirken, daher die Bezeichnung „Original-Doris-Egli-Material“ - und das Interesse von Doris Egli, die Figuren nicht Biblische Figuren sondern Egli-Figuren zu nennen. 
Eglis Bemuehen um Urheberrechtsansprueche bei den Figurengestellen hat in der Schweiz zu einem grossen Konflikt unter den Figurenfrauen gefuehrt, da bisher alle unentgeltlich ihre Ideen zur Weiterentwicklung der Figuren beigetragen haben. Mehrere Vermittlungsversuche auf dem Schwarzenberg scheiterten. Letztendlich fuehrten die Urheberrechtsansprueche zum Bruch von Doris Egli mit dem Schwarzenberg und den anderen Figurenfrauen. Seit 1976 arbeitete Doris Egli mit ihrem „Original-Egli-Material“ weiter.

Wenn man nach einem besuchten Egli-Kurs in Eigenregie weitere Figuren schaffen moechte,
liefert Sie KEIN Material zu diesen Figuren und man kann nur auf andere Gestelle und Fuesse ausweichen.

Heute werden die Figurengestelle in der Stiftung Braendi in Horw/Schweiz hergestellt. Jaehrlich werden inzwischen so viele Figurengestelle benoetigt, dass dadurch fuer acht behinderte Menschen ein Arbeitsplatz geschaffen werden konnte. Die letzte wesentliche Weiterentwicklung an den Figuren war die bewegliche Hand mit der Drahtschlinge, die auch bei der Arbeitsgemeinschaft Biblische Figuren (ABF) verwendet wird. Sie ist auf Beatrice Zimmermann zurueckzufuehren, die sie 1979 eingefuehrt hat. Doris Egli hat die bewegliche Hand bei ihren Figurengestellen nicht uebernommen. Im Laufe der Jahre haben sich drei Groessen an Biblischen Figuren herauskristallisiert.
Es gibt Heute 30er, 40er, 50er und 70er-Figuren.

Von da verbreiteten sich diese unter verschiedenen Bezeichnungen auch nach Deutschland und Oesterreich.
Die Materialien wurden staendig weiterentwickelt und garantieren heute hochwertige Qualitaet und auch Stabilitaet.
Die Standfestigkeit in allen Positionen verdanken sie ihren Bleifuessen.
Sie koennen vielfaeltige Koerperhaltungen und Gebaerden ausdruecken und sie lassen sich leicht auch in andere Gestalten umaendern, indem man die aus Naturstoffen bestehende Kleidung einfach auswechselt.
Die Gesichter sind aus Holz- oder Styropor mit Gipsmasse modelliert aber nur deren Grundzuege angedeutet und demnach nicht auf einen bestimmten Gesichtsausdruck festgelegt. Trotzdem scheinen sie ausdrucksstaerker als so manche realistische Nachbildung. Stimmungen und Gefuehle werden als eine ausdrucksstarke „Koerpersprache“ hauptsaechlich ueber die Haltung vermittelt. Es entwickelt sich so eine an Erfahrungen und Emotionen reiche Beziehung. 
Um moeglichst bibelnahe Szenen gestalten zu koennen, lege ich bei Werkkursen zur Herstellung dieser Figuren immer ein wesentliches Augenmerk auf die Ausfuehrung der Kleidung: sie besteht aus Naturfasern (Leinen, Wolle, Baumwolle) in gedeckten Farben, einfarbig oder gestreift, entsprechend den textilen Moeglichkeiten in biblischer Zeit. 
Verschiedenste Lammfelle verwende ich fuer die Haare, Kopftuecher und Turbane vervollstaendigen den individuellen Charakter jeder einzelnen Figur.

Detaillierte Produktebeschreibung der Sisal -, Erzaehl -, bzw. Krippenfiguren:

Biblische Erzaehlfiguren sind ein kunsthandwerkliches Hilfsmittel zur Darstellung und zum Erzaehlen biblischer Geschichten sowie einer Vielzahl anderer Moeglichkeiten. 
Hauptanwendungsgebiete sind der Einsatz in Schulen und fuer den religions-paedagogischen Bedarf, oder in Ausstellungen sowie als Krippenfiguren fuer den privaten Gebrauch, um die Geschichten der Bibel anschaulich und begreifbar zu machen. 
Alle meine Figuren tragen ein Unterkleid, dessen Farbe in der Regel weiss ist, waehrend die Farbe des Schleiertuchs immer zum restlichen Kleid passt. 
Die Haarfarbe bestimme ich je nach dem, wen oder was die Figur darstellen soll.
Dazu kreiere ich aus Lederresten handgemachte Sandalen. 
 

Um erfolgreich ans Werk gehen zu koennen, brauche ich:

Materialien und Werkzeuge:

Die nachfolgenden Massangaben sind fuer 30cm grosse Figuren berechnet. 

Scheren, Stecknadeln, styroporgeeigneter Leim oder Klebestift, Massband, Nadel und Faden; (in den Farben die zum Hautton passen), Watte, elastisches Tricot Wickelband, Sisal-Figurengestelle, Bleischuhe, Styropor-Kopfwuerfel, Duvetine und die passenden, ausgesuchten Stoffe. 

Weiteres Handwerkszeug:

Schreibzeug, u.a. schwarzer Fineliner, Bleistift, Lineal, Scheren: (Bastel-, Stoff-, Naeh- und/ oder Nagelschere), Verschiedene Klebstoffe: Klebestift (ohne Loesungsmittel), Weissleim, ein kurzes - scharfes Kuechenmesser oder Bastelmesser, aber auch einen Cutter = (Klingenschneider), jede Menge Stecknadeln, Naehzeug also: (Nadeln, Metermass, Garne, Zwirn oder Handfaden), Ledernadel, Lederbaendel (falls vorhanden), 1 Packung Stopfwatte, einen kleinen Putzlappen um ueberschuessigen Leim abzuwischen. 
Fuer die meisten Naeharbeiten brauche ich die Naehmaschine, Bezueglich der Stoffe benoetige ich: rund 8m Trikotstreifen, ca.
2cm breit (am besten aus Unterwaesche geschnitten, aber nicht aus T-Shirts! 1 Stueck duennen Nessel- oder aber einen festeren Baumwollstoff (ca. 60 x 60cm), 
Zum Bekleiden der Figuren eignen sich leichte Baumwoll- oder Viskosestoffe, moeglichst einfarbig oder auch dezent gestreift (z.B. alte Herrenhemden). Auch Leinenstoffe, gewebte Stoffe und evtl. Seide koennen verwendet werden. waehrend ich fuer die Schuhe Lederreste brauche, (falls vorhanden). 

Hier die Anleitung:

Die Bleischuhe werden zu rund drei Viertel mit Klebstoff gefuellt, z.B. Alleskleber und dann fuege ich die Sisal-Bein-Enden in die Schuhe. 
Ich lasse das Gestell lange genug trocknen, am besten ueber Nacht damit ich am naechsten Tag ohne Probleme an der Figur weiterarbeiten kann.

Haende und Arme:

Ich messe fuer Erwachsene 15cm fuer die Armlaenge (Jugendliche 12cm, Kinder 11cm), und wickle das Tricotband von hinten beginnend um das Sisal-Grundgestell. 
Um die Haende ohne Daumen zu fuellen, wickle ich eine duenne Lage Tricotband um Hand und Gelenk damit die Hand prall mit Watte gefuellt werden kann, (ueber's Gelenk aber keine Watte legen), um der Hand Beweglichkeit zum Greifen zu ermoeglichen. 

Haende ohne Daumen:

Haben den Vorteil, dass sie in der Herstellung um ein mehrfaches leichter anzufertigen sind, also fuer Leute die keine Naehprofis sind. Wenn man auf die Daumen verzichtet stoert das nicht und die Haende sind genauso schlicht wie das mit Absicht weggelassene Gesicht.

Haende mit Daumen:

Sind nach meiner Meinung ein nettes Figurendetail, nicht zwingend notwendig aber sie wirken authentischer, duenne Gegenstaende koennen auch besser festgehalten werden. Allerdings muss der Daumen ganz exakt nach der Schablone passen und nach dem Stuerzen muss der Daumen muehevoll mit einer Nadel herausgezogen werden. Wenn die Naht dann nicht gut haelt hat man ein zusaetzliches Problem.

Bandagieren:

Die Figur bandagiere ich jeweils von der Schulter ausgehend. Das ca. 2cm breite Jerseyband wird - (sich jeweils etwa 2/3 ueberschneidend) - stetig rund um Draht und Sisal gewickelt. Wichtig ist, dass man das Band immer straff zieht, damit die Figur die notwendige Festigkeit erlangt. Zum Schluss naehe ich das Bandende im Schulterbereich fest. 
Achtung: 
Bandagiere beim Handgelenk eine weitere Lage wieder zurueck, damit das Gelenk auch deutlich schmaler wird und die Hand frei bleibt. 
Dann klebe / oder naehe ich das Band im Bereich der Schulter fest, damit beim Ueberziehen der „Haut“ die Bandage nicht zurueckrutschen kann. 
Wenn die Figur aermellos bekleidet sein soll bandagiere ich die Oberarme im Umfang etwas dicker. 
Um den Hoehenunterschied zwischen Bleischuh zum Sisal auszugleichen bandagiere ich auch da etwas dicker. 
Bitte das Tricotband aber NIE ueber den Bleischuh wickeln. 

Koerper:

Fuer den Koerper nehme ich hautfarbenen Stoff den ich auf der linken und rechten Seite ca. 1cm ueberlappen lasse. Ausgehend von der linken Schulter wird mit kleinen Stichen zugenaeht, der Kopf bleibt in der Mitte und der Hals wird so eng wie moeglich umnaeht und mit der Koerperhaut dann verbunden. Ich steche keinesfalls ins Styropor hinein! 
Unter Beruecksichtigung des Armes, welchen ich nach oben geschoben habe, wird die eine Seite zugenaeht, und auch hier werden wieder Arme und Koerper verbunden. 
Fast beim Bein angelangt, schlage ich den Stoff etwas mehr ein, weil die Dicke der Beine beim Koerperstoff eingespart werden muss. Ich achte darauf, dass das Bein nun gerade steht und naehe das Ganze zusammen. Beine und Koerper werden jetzt verbunden. Ich naehe auf der anderen Seite ein paar Stiche und stopfe dann den Koerper mit Watte. 
Zuerst die Schultern, vorne und hinten, dann fuelle ich den Rest. Mit Watte soll nicht gespart werden, ich stopfe den Koerper prall und fest, das gibt der Figur die notwendige Standfestigkeit! Alsdann naehe ich auch diese Seite zu. Es darf schlussendlich vom Sisalgestell nichts mehr zu sehen sein, 

Kopf und Hals:

Besagten Kopfwuerfel schneide ich mit einem Kuechenmesser zu einer, der Figur passenden Form. 
Mit einer kleinen Nagelschere mache ich anschliessend das Loch fuer den Hals, sofern das Loch nicht schon vorhanden ist. 
Das Sisalgestell am Hals bandagiere ich um eine korrekte Halspartie zu erhalten mit einem ca 2cm breiten Tricotband ein. 

Ueberziehen der Haut:

Das Besondere an diesem „Haut“-Stoff ist die feingliederige Maserung mit leichter Behaarung (anders als ein Puppentrikot) und die wunderbaren Dehnungseigenschaften. Das laesst die Gesichter trotz fehlender Augen, Nasen und Ohren realistisch aussehen. Die "haarige" Seite ist die Vorderseite! Fuer diese Arbeit verwende ich Stecknadeln und Klebstift! Nun schneide ich den Hautstoff zurecht.
Fuer den Kopf benoetige ich den 10 x 10cm breiten Stoffteil, diesen ganzen Stoff befestige ich zuerst am Hals, (vom Styropor darf am Ende nichts mehr zu sehen sein). Zuerst ziehe ich das Teil ueber den Vorderkopf und anschliessend die Falten immer weiter nach hinten, den ueberfluessigen Stoff schneide ich schlussendlich weg und naehe das ganze am Hinterkopf fest. Den Hals umwickle ich auch mit Stoff, der vorne etwas laenger geschnitten wird, damit ich ein Decollte erhalte (fuer Kleider, die einen Ausschnitt haben), das Ganze befestige ich in der Mitte des Koerpers mit ein paar Stichen. 
Ueber den Kopf kommt dann die Peruecke oder das Fellteil. 

Arme und Haende:

Ich zeichne die Umrisse mit Kugelschreiber nach. Bitte keinen Filzstift verwenden, der faerbt durch!!! 
Fuer die Arme benoetige ich zwei Rechtecke im Format 9 x 13cm. Ich falte jedes Rechteck der Laenge nach in die Haelfte, Umbruch liegt unten, Innenseite nach aussen. Wenn der Stoffbruch ganz schmal hervorschaut, liegt diese richtig. 
Genaeht wird von oben (Arm) nach unten (Hand) und zwar mit einem normalen Naehmaschinenstich. Ganz wichtig ist, dass man waehrend des Naehens den Stoff im Bereich der Arme leicht nach unten zieht. Dadurch laesst sich das Genaehte leicht dehnen. Die Raender knapp abschneiden und den Arm verstuerzen. 
Ich gebe etwas Klebstoff auf die Handnaht und ziehe den genaehten Stoffschlauch mit der Naht nach unten ueber den Arm der Figur. Ich dehne den Stoff, damit er sich eng an das Untergestell anlegt und das Handgelenk deutlich schmaler ist. Er reicht bis nach hinten zur Schulter. Dort klebe oder naehe ich ihn leicht fest und druecke die Handnaht an. Ueberlaengen schiebe ich einfach ganz nach hinten, Falten im Schulterbereich stoeren nicht, sie werden vom Koerper verdeckt. 

Beine:

Ich naehe den Stoff ebenfalls aus den zwei Rechtecken von 7,5 x 15cm. Die Nahtbreite soll 3cm betragen. Auch hier wieder beim Naehen den Stoff immer leicht ziehen. 
Den Schlauch ziehe ich sofort ueber die Fuesse und Beine, druecke den Stoff und ziehe die Falten glatt. Schiebe anschliessend den Stoff noch einmal ganz zum Bleischuh zurueck und streiche den Beinbereich mit Kleber ein. Nun ziehe ich den Schlauch hoch, das kann ruhig ein bisschen kraeftig sein damit am Stoff keine Falten bleiben.

Peruecke:

Am leichtesten sind die Langhaarperuecken zu befestigen. Mit Stecknadeln befestige ich nun diese in der Mitte des Oberkopfes zusammen, und zwar so, dass die Haare nach vorn fallen, also eigentlich verkehrt. Wenn ich nun eine Haarstraehne von rechts nach links ueber die Stirn legt, verdeckt sich damit die Lederschnittstelle. Wenn ich nun einen Zopf flechte oder ein Haarband verwende, ist am Hinterkopf der freigebliebene Styropor nicht mehr zu sehen. 

Kurzhaarperuecke:

Diese werden als Quadrat geliefert, oft ist eine Seite umgeklappt. Diese gehoert nach vorn, damit der Lederansatz nicht zu sehen ist. Ich lege die Peruecke vom einen zum anderen Ende („Ohr“) auf den Kopf. Ziehe die hinteren Enden nach unten. Ich kann die Peruecke - wenn es noetig sein sollte - noch in der Breite zuschneiden. Auch kann ich die wegstehenden Fellteile am Hinterkopf entfernen. Schneide immer nur auf der Lederseite mit einem Bodenlegermesser! Ein Wegschneiden ist aber nicht zwingend erforderlich, weil die ueberstehenden Teile leicht mit einem spitzen Gegenstand; (z.B. Nagelschere) vorsichtig in das Styropor gedrueckt oder mit kopflosen Nadeln festgesteckt habe. Ueberstaende und Nadeln verschwinden dann komplett im Fell und loesen sich auch nicht mehr! 

Ich Gratuliere:

Die Figur ist nun soweit fertig, sie muss "nur" noch angezogen werden. 
Bitte beachten: Die Figuren sind zwar sehr stabil, aber nicht als Kinderspielzeug ohne Aufsicht geeignet!!!! 
Noch ein kleiner Tipp von mir: 
Es gibt nichts Praktischeres und Wirkungsvolleres zur Untergrundgestaltung von Szenen als den allseits beliebten Gazestoff. Auch fuer Haarbaender und Schleier eignet er sich bestens. Er ist absolut weichfallend und anpassungsfaehig und ist in 40 Farben erhaeltlich. Entweder als einzelnes Haarband, zum Meterpreis oder in der guenstigen 3-Meter-Rolle. 
 

Der Aufbau und die Herstellung von Kleinkindern:

Normalerweise ist deren Untergestell bereits fertig gebaut und mit den Bleischuhen verklebt. Kleine Kinder haben immer grosse Koepfe und kaum Hals, deshalb ist der Kopf des Kleinkindes eine Kugel, die unten ein wenig abgeflacht ist. Soll eine 12cm Krippenfigur entstehen, dann muss der Kopf verkleinert und geschliffen werden.
Ich verwende einen guten Klebestift, dann umwickle ich zuerst alle vier Gliedmassen, von der Schulter ausgehend  mit dem Tricot Wickelband. Dabei muss der Stoff nach jeder Dehnung fest angezogen werden:

1. Von der Schulter bis zum Handgelenk etwa vier, fuenf Lagen wickeln, beim Handgelenk sofort umkehren, und die Hand freilassen zur Schulter zurueck.

2. Den zweiten Arm genau gleich anfertigen.

3. Beide Beine getrennt umwickeln, wieder fest anziehen beim Bleischuh umkehren und nach oben wickeln.

4. Wenn alle Gliedmassen so umwickelt sind lege ich etwas Watte als Bauch zwischen die Beine und wickle den Bandagenstoff solang kreuz und quer, bis der Bauch entstanden ist und keine Watte mehr sichtbar ist. (Kreuz heisst: Schulter-Unterleib-Schulter etc. Quer heisst: von rechts nach links um den Leib herum. Dann wird die Bandage festgenaeht.

Die Haut:

Ich schneide aus einem Stoffstueck passend die Arme und Beine, naehe sie zusammen und gebe etwas Pritt auf Haendchen und Arme bzw. die Bleischuhe und die Beine. Dann ziehe ich den Stoffschlauch darueber und ziehe ihn fest an bis er straff sitzt. Ueberlaengen einfach fest Richtung Koerper zusammenraffen. In das Stoffstueck fuer den Kopf bringt man in der Mitte einen kleinen Einschnitt im Fadenverlauf an. Anschliessend streiche ich den ganzen Kopf mit Ausnahme des Hinterkopfes mit Klebstift ein. Ich lege den Einschnitt unter den Kopf und klebe den Stoff vorn am Kopf fest. Durch Ziehen kann man die Falten entfernen, liegt der Stoff glatt wird der uebrige Stoff weggeschitten. Rund um den Hals wickle ich wenn noetig einen Faden, sodass sich der Stoff eng um den Hals legt!
Den Koerper naeht man von Hand, die Ueberstaende von Armen und Beinen werden darin versteckt.
Nun befestige ich die Peruecke mit Nadeln oder Klebstoff und – falls es ein Maedchen sein soll – mache ich dieser noch eine huebsche Frisur.
Fuer das Kleid empfiehlt sich ein sehr leichtes Gazegewebe. Ich wickle demzufolge einen etwa 6cm breiten Gazestreifen so lange um den Koerper (ueber die Schulter , zwischen den Beinchen durch, andere Schulter, seitwaerts vorbei etc.) bis die Figur ein nettes Kleidchen bekommen hat.
Vielleicht noch ein Haarband oder sonst ein huebsches Zubehoer, z.B. eine klitzekleine Floete, und eine Minilaterne tragen zum Aussehen bei. Das Kind kann Sandalen bekommen oder aber auch barfuss bleiben. Ergo, ist nun eine Kinderfigur fertig.
 

Nun wuensche ich viel Freude mit dem Kleinkind in der Sisalgemeinde!

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